Brennen Kinder auch aus?

Gerade hatte ich ein sehr berührendes Telefonat, wie ich sie häufig führen darf. Meine Gesprächspartnerin tat es so wie viele unter uns: Ehemals voll unterwegs, powern bis zum Anschlag und dann geht uns die Luft aus… Peng! Dahin ist die Lebenslust, der Sinn, das Sein.

Warum ist das so?

Vorgestern hatte ich mit unserem kleinen Sohn Jasper einen Fallschirm gebaut. Todesmutig haben wir ein Lego-Männchen vom 2. Stock unseres Hauses gestürzt. Überlebt. Und gleich noch einmal raus mit ihm… Ungezählt wie oft die verschiedensten Lego-Männchen an diesem herrlichen Sonntag-Nachmittag aus dem Fenster flogen.

Und eines ist mir wieder einmal in den Sinn gekommen. Kinder brennen nicht aus. Denn Kinder tun das, was sie gerne möchten. Und wenn sie es nicht tun dürfen, wird gebockt. Gut, das machen Erwachsene auch oft… 

Nein, im Ernst. Kinder brennen nicht aus, weil sie eines noch nicht tragen müssen: Verantwortung. Erst mit der großen Freiheit des Erwachsenwerdens – nach der wir uns die ganze Kindheit und Jugend sehnen – erwächst die mächtige Verantwortung für uns und unser Leben. Und diese macht uns zu schaffen.

Weil wir mit der eigentlichen großen Freiheit, die uns das Leben an sich schenkt oft nicht umgehen können, wählen wir das permanente Tun und Machen, die Perfektion… und brennen dabei aus. Eigentlich ziemlich „schäbig“ was wir da mit uns und unserem wunderbaren Leben anstellen.

Doch wir sehen wenig Ausweg, weil wir immer noch die alten Strategien aus unserer Kindheit anwenden, die wir schon längst sein lassen könnten.

Wir schützen uns mit unserem Seelenumhang, der unsere Verletzungen kaschiert, aber uns nach außen stark scheinen lässt. Doch eben nicht für immer.

Diesen Vermeidungsstrategien habe ich jetzt wieder im Podcast für dich eingesprochen. Erkenne dich spielerisch selbst und deine Strategie – erst dann hast du das Fundament deiner Veränderung.

PODCAST #63

Lass dich berühren – Öffne deinen Seelenumhang – Teil II

Wir alle sind Meister der Vermeidung.
Und oftmals ist das auch gut so, denn damit schützen wir uns vor zu viel Ballast.

Verdrängen wir jedoch unbewusst zu viel, hindern wir uns selbst an einem erfüllten Leben, in dem wir immer wieder die alten Strategien fahren. Weil wir vergessen haben, dass wir sie längst hinter uns lassen könnten. Dadurch würde dein Leben leichter werden.

Wir legen uns dann einen Seelenumhang um uns, der uns nach außen schützt, aber unsere eigentliche Verletzung nicht heilen wird. Wir sind dann viel zu perfekt, oder harmoniesüchtig, oder kämpfen, oder erstarren…

Im II.Teil dieser kleinen Serie geht es diesmal um den Perfektionswahn, die Harmoniesucht und dem Helfersyndrom…

Uwe